Gerenweible Nesselwang
Etwa 10 Minuten von Nesselwang ist in der Nähe, wo sich von der Kemptner Straße der Weg nach Wertach abzweigt eine Flur, die "Geren" heißt. Hier trieb in alten Zeiten das Gerenweible sein Wesen und suchte die des Nachts Vorbeigehenden gern durch allerlei Blendwerk vom Wege abzubringen und in die Irre zu führen, dass sie dann zuweilen die ganze Nacht sich nicht mehr zurecht finden konnten. Am meisten gefürchtet war es von den Bewohnern von Gschwend, die es oft in mondhellen Nächten, umgeben von jungen Hunden, umherwandeln sahen, von ihm belästigt, verführt und in Schrecken gesetzt wurden, wenn sie von Nesselwang heimkehrten. Noch heutzutag warnt man im Scherze zuweilen die Leute davor, wenn sie nachts des Weges gehen müssen.
Karl Reiser