Rittergruft Waltenhofen
Beim Einbau einer Fußbodenheizung in der Kirche von Waltenhofen wurde die Gruft der Herren von Schwangau entdeckt.
Viermal erweitert
So konnte an den verschiedensten Mauerüberresten nachvollzogen werden, daß die Waltenhofener Kirche in den letzten 1.200 Jahren insgesamt viermal erweitert wurde. Dabei wurden auch die
Fundamente der ursprünglichen Kapelle des Heiligen Magnus freigelegt. Ursprünglich stand wahrscheinlich außerhalb der Kirche ein kleines Mausoleum der Herren von Schwangau, durch das ein Zugang
zur Gruft erfolgen konnte. Dieses Mausoleum wurde dann für die Erweiterung des Kirchenbaus abgerissen.
vorchristliche Kultstätte
Bei den weiteren Ausgrabungen fanden sich dann auch auffällig bearbeitete Steine, die laut Pfarrer Edmund Gleich noch weit vor den Heiligen Magnus zurückdatiert werden müssen. Es handelt sich
nämlich möglicherweise um die Überreste einer jahrtausendealten Kultstätte der Kelten.
Uralte Furt
Die ursprüngliche Kapelle stand, wie auch heute noch, an einem kleinen Abhang, der zu den Lechauen hinabführte. In der Nähe führte eine uralte Furt über den Lech.
Ringe aus Elfenbein
Bei den Ausgrabungen stießen die Archäologen auch auf die Überreste von Priestern und Stiftern, die hier vor Jahrhunderten bestattet worden sind. Bei einigen Skeletten fanden sich Grabbeigaben
wie silberne Amulette und Ringe aus Elfenbein
Christoph von Schwangau
Ein Skelett hatte noch einen vornehmen Lederschuh am Fuß. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen der Herren von Schwangau, vermutlich um Ritter Christoph von Schwangau, der im
Jahre 1532 starb.
Am beeindruckendsten von allem jedoch ist die alte Gruft der Ritter von Schwangau. In einem geräumigen und noch vollständig erhaltenen Gewölbe wurden die Ritter von Schwangau sitzend bestattet.
Angelegt wurde diese Gruft, als die Herren von Schwangau zu Rittern erhoben wurden, was einige Jahrhunderte vor Christoph von Schwangau geschah. Die Gruft hat ein charakteristisches Kreuzgewölbe.
Der Zugang und die Bestattungen erfolgten durch ein Loch in der Decke.
Quelle
Füssener Heimatzeitung, 1. Jahrgang, August 1989/II, Nr. 7