Bertholdshofen
In früherer Zeit hat man im Bannholze bei Wald mittags um 12 Uhr immer einen Jäger mit grünem Gewande, aber ohne Kopf auf einem Baumstrunk sitzen sehen. hernach verschwand er immer wieder und man bewerkte nichts Ungerades mehr bis zum Abend. Wenn man da aber das Gebet läutete, hörte man in dem Wald ein jämmerliches "Heinen", wie wenn ein Kind weinen würde.
Reiser
Die Sage ist vermutlich nur der Rest einer umfangreicheren Sage. Der "Jäger im grünen Gewande" war in früherer Zeit oft ein Fruchtbarkeits- und Vegetationsgott. Später wurde er dann als böse dargestellt und mit dem Teufel in Verbindung gebracht.
Bertholdshofen liegt an der Geltnach, am Schnittpunkt der Altstraße Füssen-Kaufbeuren und der Salzstraße Schongau-Kempten. Der Ort ist im Jahr 1191 erstmals erwähnt und war auch Sitz der Herren von Bertholdshofen. Der Name könnte eine Zusammensetzung aus Percht-Hold sein und damit die Verehrung der Göttin Holle bezeichnen.Die Kirche ist dem Hl. Michael geweiht. In der Pestzeit starb der Ort aus und wurde mit Bauern aus Südtirol neu angesiedelt.