Geldloch

Zwischen Echt bei Bertholdshofen und dem Sechspfarrwald befindet sich das tiefeingerissene Bachtel mit zwei Wasserfälllen. An einer Stelle findet sich das in den aufragenden Nagelfluhfelsen eine etwa vier Klafter tiefe Höhle, die man das Geldloch heißt, weil hier das Geld von dem alten Schloss zu Echt liegen soll. Da sich hier auch Geister aufhalten, ist der Ort als unheimlich sehr verschrien. Den Schatz hat man schon öfters mit Anwendung von Stäben heben wollen, es ist aber nie gelungen. Einmal sind die Schatzgräber sogar in große Not und Angst geraten, da ihnen beim Graben plötzlich das Licht ausgeblasen wurde und sie im Dunkeln alle Mühe hatten, wieder heraus zu kommen. Von oben hat früher durch die Felsen ein Spalt zur Höhle hinabgeführt, derselbe ist aber jetzt von außen überwachsen.

In diesem Bachtal ging ehedem auch ein Weible um, dass man das Bachtelweible hieß. Es hatte gewöhnlich ein Licht bei sich, mit dem es imer ginggerte, d.h. das es immer auf und ab bewegte. Es hatte den Gang gewöhnlich vom Sechspfarrwald herab gegen Selbensberg.

Reiser

In der Sage finden sich alle Anzeichen, dass ein ehemaliger weiblicher Kultort vorliegt: eine Höhle, ein umgehendes Weiblein, ein versunkener Schatz