Burgstall Seelenberg
Der Seelenberg ist eine Moränenkuppe aus der Würmeiszeit. Am Fuß des Berges liegt die Seelenkapelle, die in die östliche Flanke des Burgstalles eingebaut ist. Die Kapelle hat ein Armenseelenpatrozinium. Der Burgstall hat die Abmessungen 26 x 24 x 30 x 25 m und wurde im 11. oder 12. Jahrhundert gebaut. Im Jahr 1480 wird der Berg als Seelin bezeichnet. Dies kann die Bedeutung von kleiner See in Bezug auf Wassertümpel der Umgebung haben. Es kann aber auch auf einen Seelenort hinweisen (vgl. Salenberg bei Rieden a.F.)
Zumindest auffällig ist, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft die Flurbezeichnung "Höll" findet.
Karl Reiser belegt die Sage von einem unterirdischen Gang zwischen dem Schloss Haugen und der Kapelle auf dem Maria Seelenberg. Derartige Sagen sind oft die Erinnerung an früher ausgeübte Prozessionen.
Seelenbergmännle
Auf dem Seelenberg bei Unterthingau, wo früher ein Schloss versunken, und wo jetzt eine Kapelle "Maria Seelenberg" steht, geisterte vordem das Seelenberger Männle. Es war dies ein ganz kleines Männchen, das rote Hosen trug und einen Spitzhut aufhatte, und das bei der Nacht besonders gern die Hirten in der Nähe belästigte, so dass diese oft gar nicht mehr bleiben wollten. Es hatte gewöhnlich einen langen Stecken bei sich, und dieses stieß es zuweilen in den Boden und rief: "Da ist es! Da ist es!" Weil es immer hieß, dass in dem Hügel ein Schatz verborgen liege, so glaubten viele, das Männle müsse diesen Schatz hüten und hätte bei Hebung desselben erlöst werden können.
Reiser