Mueter entführen Burgberger
Ein Mann von Burgberg war einmal des Nachts über Feld und befand sich gerade auf der Ostrachbrücke, als das Mueterheer heranzog. Da er sich hier nicht genug schützen konnte, erfaßte es ihn und trug ihn in den Lüften fort, dass er alle Besinnung verlor. Am Morgen befand er sich in Dinkelsbühl auf einem Misthaufen und hatte nun viele Not, wieder heim zu gelangen. Er hatte durch die Fahrt äußerlich keinen Schaden erlitten, aber eine Letze blieb ihm doch zeitlebens; denn von da an hatte er es im Kopfe nie mehr ganz recht, sein Geist war getrübt, und wunderliche Eigenheiten verblieben ihm, so lange er lebte. Wenn er in der Kirche war und während der Wandlung alles still auf den Knieen lag, betete er halb laut und vernehmlich; holpra, stolpra, holpra!
Reiser
Übergänge (zwischen Tag und Nacht, hell und dunkel) - hier ein Brückenübergang - sind Punkte, wo sich ein Zugang zur Anderswelt öffnet. Auch die Wandlung ist eine Öffnung zu einer anderen Ebene von Realität. Das "Gebet": holpra, stopra, holpra könnte auch in Wirklichkeit eine nicht verstandene Anrufung der Göttin Holla gewesen sein.