Burgstall Oberstdorf
Bei dem Burgstall am Fuß des Himmelschrofens bei Oberstdorf hat vor Jahrhunderten eine Burg gestanden, die später versunken ist. Noch jetzt heißt eine Wiese in der Nähe die "Schlosswiese". Nichts sah man hier früher oft selbst im Winter bei der größten Kälte eine Frau "geschnürt" herumwandeln. Man glaubte, sie stamme von der Burg und müsse vielleicht den Schatz hüten, der in der nahen Schmalzgrube liegt und einst zum Schlosse gehörte. Man hat diesen Schatz schon heben wollen und danach gegraben; allein da kam ein fürchterlicher Sturm und ein solches Getöse, dass die Grabenden flohen. Ein andermal wurden die Schatzgräber von einer Hornisse so arg verfolgt, dass sie ebenfalls flohen.
Reiser
Weitaus häufiger als Männer, erscheinen Frauen als Schatzhüterinnen. Versunkene Schätze stehen oft mit einer versunkenen weiblich geprägten Kultur in Zusammenhang. Besonders stark sind Schatzsagen mit Burgruinen verbunden.