Feuriger Reiter
Auf dem Burgstall am Fuße des Himmelschrofens bei Oberstdorf hat man in alten Zeiten zuweilen einen feurigen Reiter herumjagen sehen. Er hatte keinen Kopf und kam manchmal bis gegen Loretto hereingeritten, wo er gewöhnlich plötzlich verschwand oder auch zurück raste. Als auch einmal ein Oberstdorfer abends im Ösch draußen noch arbeitete, kommt da plötzlich der feurige Reiter dahergesprengt, sauste der wilde Reiter ohne Kopf an ihm vorbei, und eine Stimme rief: "Sef, komm, i laßte mitreite ge Lorette!" Im Witsch aber war er dann dahin, indes der Oberstdorfer nicht mehr weiter zu arbeiten begehrte, sonder entsetzt davon lief, so viel er nur unter die Füße bekam.
Reiser
Bewegt sich eine Geistererscheinung immer auf dem gleichen Weg, ist das oft ein Hinweis auf eine frühere Prozession, die auf diese Weise erinnert wird.
Lorettokapellen sind dem Haus, in dem die Heilige Familie lebte, nachempfunden.