Glückliches Madautal
Madautal - das glückliche Tal
Links vom Dorf Bach öffnet sich das Seitental Madau. Früher standen hier sieben Häuser in ausgedehnten, herrlichen Getreidefeldern. Es lebten hier sieben glückliche Bauern in Frieden und jeder von ihnen hatte sieben gesegnete Kühe und grüne Wiesen- und Weidegründe, mehr als genug. Einer derselben begann vom Pfade der Rechtschaffenheit abzuweichen, daher war es kein Wunder, dass über ihn auch bald das Unglück herienbrach. Zu grimmer Winterszeit verschüttete eine Lawine dieses Bauernhaus, so dass er und die Seinen nur das nackte Leben retten konnten. Die Nachbarn traten zusammen, bauten im Sommer sein Haus wieder auf und gaben ihm jeder eine Kuh, so dass sie einzeln jetzt jeder sechs Kühe hatten und das gemütliche Leben fortgesetzt werden konnte; denn das Unglück nahm der Getroffene als warnende Prüfung auf; er wurde nun wieder brav und gerecht, wie die andern alle - das Tal war fromm und selig, daher hieß es weitum "das glückliche Tal".
Die Sage ist eine der wenigen Fälle, in denen ein paradiesischer Zustand nicht durch ein Unglück beendet wird. Die Bauern werden nicht kalt und hartherzig, sondern halten zusammen und teilen ihr Eigentum großzügig. Durch die Abgelegenheit konnten sich viele Werte lange halten. Ende des 18. Jahrhunderts zählte das Dorf noch rund 60 Einwohner, die jedoch in den folgenden Jahrzehnten abwanderten. Erst seit 1966 gibt es eine sehr steile und schmale Straße nach Madau.