Maria Schnee Bschlabs
Zum Feiertag Maria Schnee am 5. August gibt es folgende Legende:
Die Madonna soll anno 358 in der Nacht auf den 5. August einem römischen Paar erschienen sein und ihm versprochen haben, dass ihr Kinderwunsch in Erfüllung ginge, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an
jener Stelle errichtet wird, wo am nächsten Morgen Schnee liege. Das Ehepaar begab sich daraufhin zu Papst Liberius, welcher denselben Traum gehabt hatte. Am Morgen des 5. August sei die höchste
Erhebung des Esquilinhügels in Rom weiß gefärbt von Schnee gewesen.
Nicht nur dort wurde eine Kirche errichtet, sondern auch zahlreiche andere hochgelegene Wallfahrtskirche tragen den Namen „Maria Schnee“. Die Legende zum erwarteten Kind ist analog zu sehen mit
den Früchten der Erde, die ersehnt werden. Eine Fruchtbarkeit bis in die entlegenen Täler hinein.
Im Außerfern ist die Kirche von Bschlabs "Maria Schnee" geweiht.
In der eindrucksvollen Hochgebirgslandschaft des Bschlabser Tales in den Lechtaler Alpen, in 1314 Meter Höhe steht die Kaplaneikirche zu Unserer Lieben Frau Maria Schnee der Pfarre
Elmen.
Die Kirche wurde 1648 geweiht. 1847 wurde eine Herz-Mariä-Bruderschaft gegründet. Die kleine Bergkirche liegt inmitten des Friedhofs. Der Zwiebelturm stammt aus dem 18. Jh., der Hochaltar wurde
1859 umgearbeitet. Über dem Tabernakel befindet sich das Gnadenbild, eine Holzstatue der Muttergottes mit Kind, 17. Jh.), an der linken Seitenwand in einer verglasten Nische sieht man eine
Madonna, eine ehemalige Votivgabe.
Eine alte Bedeutung diese Festes Anfang August war möglicher Weise die „Hochzeit des Lichts mit der Erde“. Dies kann man auf die besonderen Lichtphänomene in dieser Zeit zurück geführt werden.
Besonders in den Bergen nahmen die Menschen Lichtverbindung, „Lichtsäulen“ vom Himmel zur Erde wahr: von diesen wurde vermutet, dass sie wie Blitzableiter wirken und die Blitze wie durch eine
magische Fügung auf die Berggipfel gelenkt werden, um damit die Felder und die dort arbeitenden Menschen zu schonen.
Viele der alten, vorchristliche Kultstätten der hellen, strahlenden Wilbeth, der weißen Kraft der Drei Bethen, lagen auf extrem steilen Bergen oder vorgeschobenen Hügelspitzen. Diese Orte der
alten Göttin wurden nicht selten vom Christentum übernommen. Damit lebt Wilbeth in der Verehrung von Maria Schnee weiter.
Der Maria-Schnee-Tag ist ein alter Lostag für Wettervorherbestimmungen:
Regen an Maria Schnee, tut dem Korn empfindlich weh.
Bringt Maria Schnee Hitze und Sonnenschein, wird der Winter weiß und frostig sein.