Zauberer Plattenmühle Höfen

Der Zauberer in der Plattenmühle

In der Plattenmühle bei Höfen hatte man ehedem einen Mahlknecht eingestellt. Bald hieß es von ihm dass er mit bösen Mächten in Verbindung stehe und mit deren Hilfe imstande sei, allerlei Zauberstückchen auszuführen. Da hörte nun einmal in der Heiligen Nacht die Müllerin das Mühlwerk gehen. Sie weckte sogleich den Müller, dass er nachsehe, wie das komme und was los sei. In der Mühle fand der Müller den Mahlknecht beim Werk, das im vollen Gange war. Was aber da gemahlen wurde, war nicht etwa Korn oder Hafer, sondern glänzendes Gold. Anstatt des Mehles fielen haufenweise blanke neue Goldmünzen aus dem Räderwerk, mit denen der Knecht Sack um Sack anfüllte. Es standen schon vierundzwanzig Säcke vollgefüllt mit Gold in der Mühle. Den rechtschaffenen Müller aber erfasste darob tiefes Grausen, dass er auf der Stelle den Knecht mit all seinem Teufelsgelde auf und davon jagte.

Reiser

Kaum ein Beruf (sieht man von den Hebammen ab) wird so magisch gesehen, wie der des Müllers. Der Müller ist verantwortlich fürdie Verwandlung von allem, was durch seine Mahlwerke ging. Zumeist wird an Getreide gedacht, das zu Mehl wird. Es gab aber auch Stein-, Gips- und Knochenmühlen. Vorwiegend lagen die Mühlen abgelegen in einem Tal am Bach. Das Mühlrad selbst ist ein Symbol für Veränderung und das Rad des Schicksals. Besonders treffend wird die Magie der Mühle in dem Buch "Krabat" von Otfried Preußler dargestellt.