Martinskapelle in Hinterbichl
Zwar ist die Kapelle nach St. Martin benannt. Doch der Hl. Martin findet nur eine bildliche Darstellung an der Außenseite der Kirche. Die Kapelle stammt wohl aus dem Jahr 1623. Auch im Inneren der Kirche geht es nicht um den Mantel von St. Martin, sondern um die wunderschöne Darstellung einer Schutzmantelmadonna.
Der Mantelschutz hat mit einem uralten Recht zu tun. Denn den Schutz und das Asyl eines Adeligen oder eines Landesherren bekam man nicht dadurch, dass man einen Antrag stellte, sondern indem diese Person den Mantel um jemanden legte.
Passender Weise wurden die Schwabenkinder, die aus Lechaschau ins Allgäu zogen, an dieser kleinen Kapelle verabschiedet. So, als wolle man ihnen den Schutz derMuttergottes mit auf den Weg geben. Die Kapelle trägt daher auch noch den Namen "Rotzkapelle", denn dort wurde Rotz und Wasser geheult. Eine Verbindung zum Kloster St. Mang, dem früheren Grundherren von Lechaschau, zeigt sich in einer Darstellung "St. Mang als Drachentöter" neben der Eingangstür.