Hüttenkapellengeist Pflach
Der Hüttenkapellengeist
In der Hütten- oder St. Ulrichskapelle soll früher an Sonntagen abends nach dem Gebetläuten jedesmal ein Geistlicher mit dem Meßkleide an, aber ohne Kopf, zur Sakristei herausgekommen sein. In den Armen trug er ein "Schenk-Kind". Was er dann weiter tat, weiß niemand, denn die Leute, die ihn sahen, flüchteten jedesmal zur Kapelle hinaus. Ein Mädchen, das einmal noch um diese Zeit im Kirchlein betete, erschrak an dem Geiste so sehr, dass es verrückt wurde und es seiner Lebtag blieb.
Auch im Turme ging es früher nicht mit rechten Dingen zu. Jedesmal, wenn der alte Hüttenmüller nachts mit seinem Fuhrwerk vorbei kam, verstummten die Pferdeglocken und die Rösser fingen an zu zittern und zu schwitzen, dass sie dann in der Mühle erschöpft und schweißtriefend ankamen. Des öfteren hörte der Hüttenmüller auch, wenn er nachts hier vorbei ging, von der Kapelle her ein Jammern und Weinen, da er in einem gewissen Zeichen zur Welt gekommen war.
(Karl Reiser)
Vermutlich handelt es sich hier um den Rest einer umfangreichen Sage, die verloren gegangen ist