Geist der Rochuskapelle
Geist der Rochuskapelle Reutte
Bei der Rochuskapelle am Weg zwischen Reutte und Breitenwang zeigte sich früher zur Mitternacht oft ein Geist in der Uniform eines französischen Soldaten, so dass sich viele in später Stunde diesen Weg allein gar nicht gehen trauten. Hier soll zur Zeit der Franzosenkriege ein französischer Soldat ein junges Mädchen ermordet haben. Zur Strafe für die Greueltat müsse er seit seinem Tode bei der Kapelle umgehen.
Noch in neuerer Zeit wollten einige Leute dem Franzosen bei der Kapelle begegnet sein oder ihn da erblickt haben. Manche sahen aber zuweilen auch einen schwarzen Pudel, von dem einige behaupteten, es sei ebenfalls der Kapellengeist, nur in anderer Gestalt.
Die Sage knüpft an die Zeit der Franzosenkriege an. Die Rochuskapelle ist jedoch bedeutend älter. Warum die Kapelle an dieser Stelle errichtet wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar. Sie ist den Pestheiligen Rochus und Sebastian geweiht. Im Eingangsbereich findet sich die Jahreszahl 1526.
Die Kapelle schneidet einen Hügel an. Angrenzend befindet sich ein Friedhof. Vermutlich handelt es sich um einen Kraftort, der schon in vorchristlicher Zeit bedeutsam war.