Klausenhund Ehrenberg
Der Klaushund
Vielfache, zum Teil sehr weit ausgesponnene, zum Teil auch verworrene Sagen gehen in der Gegend der geschichtlich so hochberühmten und strategisch wichtigen Ehrenberger Klause und der Burg Ehrenberg, oberhalb Reutte, im Volke um, und zwar von einem großen schwarzen gespenstigen Pudel, den das Volk aber nur den "Klaushund" nennt. Viele wollen ihn die Straße ab und auf wie toll rennend erblickt haben; manche schwören, daß er ein Menschengesicht habe und in ihm die verdammte Seele eines Landesverräters wohne, der zur Zeit des Schwedenkrieges den Feinden den Paß verraten und dadurch ein entsetzliches Blutbad veranlaßt habe. Zur Strafe dafür wurde dieser Verräter in einen schwarzen Hund verwandelt, der in gewissen Nächten von der Klause bis zum Arlberg und wieder zurücklaufen muß.
Er kann zwar niemandem schaden, schreckt aber doch die Wanderer furchtbar, und ein Bäuerlein von Rankweil, welches eines Abends noch auf seiner Wiese mähte hätte bald den Tod davon gehabt, als er den furchtbaren schwarzen Hund mit seinen Feueraugen erblickte. Dieser Pudel ist noch nicht gebannt und soll auch nicht zu bannen sein.
Alpenburg
Hunde bewachen in der Sage oft einen verwunschenen Schatz. Das Sprichwort "dort liegt der Hund begraben" deutet darauf hin, dass der Hund die Fähigkeit des Wachens noch über den Tod hinaus hatte. So wurden über einem Schatz Hunde begraben, damit dieser in der Anderswelt Wache hielt. Die Welt der Lebenden und der Verstorbenen war ineinander verwoben. Menschen konnten ihre Gestalt verändern und auch die Zeit war durchlässig für Ereignisse aus der Vergangenheit.