Sündwagstämpe Reutte
In früheren Zeiten hörte man in Reutte und Umgegend noch öfters von der Sündwagstämpe reden und die Kinder damit bedrohen. Es sei das ein gar großes Weib gewesen mit verschleiertem Gesicht und langer Schleppe, die sie hinten nachzog. Sie sei gewöhnlich von der Sündwag hereingekommen, wo sie immer auftauchte, als wäre sie aus dem Boden herausgestiegen. Man hat sie dann später oft "nachgemacht", indem sich Leute verkleideten und dann als Sündwagstämpe die Kinder schreckten, um sie zu Bravheiten zu bringen.
Reiser
Die Stampe oder Stämpe ist eine Parallelgestalt zur Holle und zur Percht. Der Name leitet sich von "Stampfen" ab. Das früheste Zeugnis des Namens Stampe stammt aus dem Jahr 1393. Der Autor beschwert sich, dass die Kinder "sängen zum Teufelsdienst und Tanze, noch bevor sie das Ave Maria rezitieren könnten".