Asylkreuz
Eine Besonderheit in Vils ist das Freiungs- oder Asylrecht.
Dieses Recht bedeutete, dass Personen, die verfolgt wurden, hier ein Jahr und einen Tag Zuflucht fanden. Diese Zeitspanne sollte dem Verfolgten die Möglichkeit geben, seine Rechtsangelegenheit, oft einen Totschlag, zu klären. Das Asylrecht war käuflich, es musste dem Inhaber der Freiung, den Herren von Hohenegg bezahlt werden.
In Tirol geb es mehrere Freiungen, sie betrafen aber nur einzelne Gebäude wie Klöster, Burgen oder Pfarrhöfe. Ein Asylrecht für den Bereich einer ganzen Stadt ist in Tirol einzigartig. Eine weitere Besonderheit in Vils war, dass die Freiung verlängert werden konnte, wenn man "drey Schritt vor das Thor thuet".
Das steinerne Asylkreuz, das sich heute noch am Stadtplatz befindet, galt als Zeichen des Freiungsrechtes. Laut mündlicher Überlieferung musste der Asylsuchende dieses Steinkreuz berühren.