St. Martin Wängle

Der Bau von St. Martin

Die alte Pfarrkirche in Wängle war für die stetig zunehmende Bevölkerung zu klein geworden. Sie sollte daher abgerissen und an ihrer Stelle eine größere und schönere erbaut werden. Die Gemeinden der Großpfarre beschlossen aber, das neue Gotteshaus nicht mehr in Wängle, sondern in der Mitte des Pfarrgebietes, in Buchenort, zu errichten.

Die Pfarrsleute schafften bereits das erste Baumaterial herbei und lagerten es in Buchenort ab. Doch einige Tage später fand sich am geplanten Bauplatz kein Brett und kein Stein mehr. Das gesamte Material lag plötzlich in Wängle neben der alten Kirche. Gleich eilten die Wängler herbei und rifen "In der Nacht haben die Engel selbst die Steine und Hölzer nach Wängle getragen. Der Himmel hat damit ein Zeichen gesetzt, dass die neue Pfarrkirche in Wängle stehen soll!" Die Lechaschauer und Höfer glaubten aber nicht an das Himmelszeichen und erzählten noch lange hernach, die Himmelsboten seien die Wängler selbst gewesen, um die Pfarrkirche in ihrer Gemeinde zu behalten.

Ortschronik Wängle

Hennenopfer Martinstag

Im Tannheimertal und in der Pfarrei Wängle-Aschau werden dem Kirchenpatron Sankt Martin am 11. November von den Bauersleuten Hennen zum Opfer gebracht. Der Mesner nimmt sie in Empfang und hernach werden sie an die Meistbietenden versteigert. Deshalb neckt man die Wängler oft damit, dass man sagt, sie hätten an diesem Tage Hennenmarkt.

Reiser

Die Opferung von Hennen wird wohl die gleiche Wurzel haben wie der Verzehr der Martinsgans. Auch Vieh, das nicht durch den Winter gefüttert werden konnte wurde geschlachtet. Nach dem Martinstag beginnt die 40-tägige Fastenzeit bis Weihnachten.