Aderatsbach Engetal
Wenn man vom Tannheimer Thal durch das Engetal nach Pfronten geht, kommt man hart an der Landesgrenze über den Aderatsbach oder den Abrahamsbach, wie sie ihn in Tannheim heißen, und der vom Ackerloch beim Magnusacker und Aggenstein herabfließt und sich mit dem Seebach vereinigt. Hier hatten früher viele oft mit dem Aderatsbachmann zu tun, der den Leuten auf den Rücken sprang und sich eine Strecke tragen ließ, wobei er immer schwerer wurde, dass viele "es fast nicht mehr vermachen" konnten. Auch die Fuhrleute hatten da oft Anstände, denn er machte ihnen die Rosse scheu, oder er saß ihnen auf. Seinen Gang hatte er durch das Aderatsbachtal aufwärts, er kam aber auch bis zu dem Bendelsgraben und sogar bis zur Mooshütte.
Man hörte ihn oft juchzen und schreien oder mit der Geißel schnellen, und wenn ihm die Fuhrleute "angaben" und auch schnellten, so war er im Nu da und saß auf dem Wagen.
Auch in der Mooser Hütte war es nie sauber und trieb der Geist sein Wesen, dass die Hirten oft sich kauf darin aufhalten konnten. Einmal kamen auch die Finanzer vom Zollhaus, die von dem Geiste gehört hatten und sagten, sie möchten jetzt einmal den Geist erlösen, ließen sich da nieder, hängten die Gewehre an die Wand, machten ein Feuer an und wollten nun auf den Geist warten. Auf einmal wurden aber allesamt zur Hütte hinausgeworfen, dass sie gar nicht wussten wie. Jetzt packte sie ein solcher Schauder, dass sie alle davon sprängen und sogar die Gewehre zurückließen, die ihnen der Hirt andern Tags bringen musste. Hinfür mochten sie mit dem Geist nichts mehr zu tun haben.
Andere konnten in der Hütte oft gar kein Feuer zum Brennen bringen. Jedesmal löschte es ihnen aus, welshalb manche Hirten die Hütte mieden. Einige vermuten, der Aderatsbachmann sei zu Lebzeiten ein Hirte gewesen, der die Leute zu Schaden gebracht habe, und der darum geistern müsse.
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