Juli
Nach dem römischen Kaiser Julius Cäsar ist der Monat Juli benannt. Im deutschen Sprachgebrauch wurde er lange Heumonat genannt.
Maria Heimsuchung - 2. Juli
In Lechaschau, Wängle und Höfen gehen Frauen an Maria Heimsuchung (2. Juli) aus dem Ort hinaus zu einem Haselstrauch und schneiden während des Mittagsläutens einen Zweig. Oft wird dabei der Rosenkranz gebetet, denn das Gebet "Gegrüßet seist du Maria" ist die Begrüßung Elisabeths für ihre Base Maria. Beide Frauen sind schwanger: Maria mit Jesus und Elisabeth ist die werdende Mutter für Johannes den Täufer.
Der geschnittene Haselzweig wird dann hinter das Kreuz im Herrgottswinkel gesteckt. Das gibt Schutz, insbesondere vor Unwettern.
Ulrichstag - 4. Juli
Der Hl. Ulrich ist der Patron des Bistums Augsburg und wird daher im Gebiet der Diözese hoch verehrt. Sein Gedenktag ist der 4. Juli. Er steht in Zusammenhang mit Wasserheiligtümern. Die Mehrzahl von ihnen stammt noch aus mittelalterlicher Zeit. Das gilt insbesondere für viele Quellen, die das Grundwort Brunnen im Namen haben, denn Brunnen war bis in frühneuhochdeutsche Zeit ein gängiges Wort für Quelle. Viele Quellen haben die Ulrichs-Widmung im Laufe der Zeit wieder verloren (zum Beispiel in Bad Wörishofen).
Am Quell steht oft ein Gedenkstein, ein Brunnenhaus oder eine Kapelle.
Ulrichsquellen gelten als heilige Quellen, dem Quellwasser sagt man oft Heilkraft nach. Manche sollen – wie viele andere heilige Quellen auch – insbesondere bei Augenleiden helfen. Andere sollen das Fieber lindern. Selbst in den heißesten Sommern sollen Ulrichsbrunnen nicht versiegen. So ruft man den heiligen Ulrich auch bei Wassermangel an. Wasser wird an seinem Tag geweiht.
Warum Ulrich zum bedeutenden Quellenheiligen wurde, ist nicht geklärt. Sein Attribut, der Fisch in der Hand, offenbart eine eindeutige Wassersymbolik. Vermutlich vertritt er eine vorchristliche Wassergottheit.
St. Anna 26. Juli
Am 26. Juli wird der heiligen Anna, der Großmutter mütterlicherseits von Jesus gedacht. Der Name "Anna" stammt aus dem Hebräischen und bedeutet "die Begnadete".
Schwarze Göttin
St. Anna wurde bei ihrer Verehrung in der katholischen Kirche eine Ersatzfigur für die früher in vorchristlicher Zeit verehrte und dann von der Kirche verbotene Schwarze Göttin, welche das Wesen
der Transformation, des Todes, der Verwandlung und der Wiedergeburt darstellte. Das Wort Anna ließt sich von vorwärts und rückwärts gleich. Sie hütet so die Schwelle zwischen Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft. Oft entstanden Anna-Kapellen an Orten, wo früher der Schwarzen Göttin geweiht waren und Begräbnisstätten vorhanden waren. In Füssen/Allgäu etwa steht die Anna-Kapelle
direkt neben einem mittelalterlichen Friedhof. In katholischen Bilddarstellungen gibt es öfter das Motiv "Anna selbdritt", wo dann die Anna, ihre Tochter Maria und ihr Enkelkind Jesus dargestellt
werden. Eine weiblich betonte Trinität, analog zur Dreifaltigkeit, die Jesus auch in eine mütterliche Tradition stellt.
Schutzpatronin gegen Gewitter
Anna ist Schutzpatronin gegen Gewitter. Um den Annatag herum beginnen die sommerlichen Hundstage, die bis in den August hinein andauern; diese Jahreszeit wird durch den Aufgang des "Hundssterns",
des Sirius im Sternbild des großen Hundes bestimmt und zeichnet sich durch große Hitze und die damit einhergehenden Gewitter aus. Selbst Martin Luther, der gegen die Heiligenverehrung war, soll
erklärt haben: "Sankt Anna war mein Abgott" und rief die Heilige auf seiner Wanderung bei Stotternheim zum Schutz vor Blitz und Donner an.
Patronin
Anna ist die Patronin der Mütter und der Ehe, der Hausfrauen, Hausangestellten, Ammen, Witwen, Armen, Arbeiterinnen, Bergleute, Weber, Schneider, Strumpfwirker, Spitzenklöppler, Knechte, Müller,
Krämer, Schiffer, Seiler, Tischler, Drechsler, Goldschmiede; der Bergwerke; für eine glückliche Heirat, für Kindersegen und glückliche Geburt, für Wiederauffinden verlorener Sachen und Regen;
gegen Gicht, Fieber, Kopf-, Brust- und Bauchschmerzen.