November
Der neunte Monat des römischen Kalenders ist der November. In Deutschland wurde er Windmond und auch Nebelmond genannt.
Allerheiligen, Allerseelen
In der keltischen Tradition begann das neue Jahr mit 01. November. Der Jahreswechsel wurde zusammen mit den Ahnen gefeiert, deren Gräber man besuchte.
In Breitenwang gab es am Nachmittag des Allerheiligentages eine Prozession mit Kreuz und schwarzer Fahne nach dem eine halbe Stunde entfernten "Freithöfle" am Steineberg bei Pflach, einem alten Pestfriedhof. Hin und zurück wird laut gebeten, am Freithofkirchlein eine Litanei gelesen und die Gräber werden gesegnet.
Am Allerseelentag wird in der früh aufgestanden und es werden ein bis drei Rosenkränze für die Verstorbenen gebetet. An vielen Orten wird eine ganze Stunde lang in der Kirche geläutet. In Reutte, Aschau und Wängle werden die Seelenbrote (Seelenzelten) in Gestalt eines Brotmännchens (Seelenmändle) gebacken und verteilt, während im Lechtel die "Seelenzalten" kleine "Loable" aus Weißbrotteig sind. In Reutte wurden die "Seelenzelten" an die Armen als Almosen gereicht.
(Karl Reiser)
St. Martin 11. November
Nach dem Martinstag beginnt die 40-tägige Fastenzeit vor Weihnachten. Deswegen wurde am Martinstag noch reichhaltig gegessen (Martinsgans). St. Martin teilt seinen Mantel mit einem Bettler. In dieser Geschichte symbolisiert sich deswegen der Ausgleich von Arm und Reich im Dorf. In Hindelang werden "Martesgiga" (Martinsgeigen) geweiht und verkauft. Es sind längliche Brote aus Weißmehl und Butterteig. Der Reinerlös fällt der Kirche zu.
Im Tannheimertal ist in Innergschwend bei Tannheim am Martinstag "das Fest" und es wird in der Martinskapelle Gottesdienst gehalten. Zu diesem kommen die Leute von der Umgegend und opfern Wolle und Hennen. Die Männer gehen in ein Bauernhaus und Lebzelten werden "ausgespielt". Die Martinskapelle wurde umritten. Wer im Tal ein Ross hatte, versäumte diesen Umritt nicht gern, denn er sollte Glück und Segen bringen
(Karl Reiser)
Katharina 25. November
Kathrein stellt den Tanz ein. Ab dem Samstag vor dem 25. November war im alpenländischen Raum der Tanz bis Weihnachten verboten. Ab diesem Tag wurden auch keine Ehen mehr geschlossen, denn es beginnt die Adventszeit, die eine Fasten- und Bußzeit ist. Dies ist wohl der Nachläufer einer Tradition, im Monat Dezember den Todes- und Verwandlungsmonat zu sehen. Die Zeit, in der das Jahresrad zum Stillstand kommt um erst mit der Wintersonnwende neu zu beginnen.
St. Andreas 30. November
Der Andreastag gilt seit je her als ein Lostag, an dem man die Zukunft um ihre verborgenen Geheimnisse befragen konnte. Um den Andreastag liegt auch das Ende des Kirchenjahres. Das Andreaskreuz ist wie ein Warnzeichen, dass nun der dunkle Verwandlungsmonat beginnt, in dem die Wintersonnwende liegt.